Weingut van Volxem, Wiltingen, Saar

Das im historischen Zentrum von Wiltingen, der bedeutendsten Weinbaugemeinde der Saar, befindliche Weingut VAN VOLXEM ist auf den Fundamenten einer römischen Hofanlage erbaut. Als ehemaliges Klosterweingut der Luxemburger Jesuiten verfügt es bereits seit dem frühen 18. Jh. über große Parzellen in besten Schiefersteillagen der Saar wie Scharzhofberger, Wiltinger Gottesfuß, Volz, Kanzemer Altenberg und Wawerner Goldberg. Diese naturräumlich privilegierten Terroirs zählen bereits seit der preußischen Lagenklassifikation von 1865 zur Klasse höchster Bonität (Grand Cru/VDP. Grosse Lage®). 96% der 63 ha Schiefersteillagen sind mit Riesling bepflanzt, 4% mit Weissburgunder. Das durchschnittliche Rebenalter liegt bei etwa 40 Jahren. In der Lage Wiltinger Gottesfuß, einer der steilsten und renommiertesten Saarlagen, verfügt das Weingut über die Rarität von etwa 130 Jahre alten, wurzelechten Riesling-Reben. Anfang 2000 wurde das traditionsreiche Weingut von Roman Niewodniczanski erworben, denkmalgerecht restauriert und seitdem um zahlreiche Spitzenlagen erweitert. Erklärtes Ziel des in 2004 um den Kellermeister Dominik Völk verstärkten, jungen Teams ist es, mit einem konsequenten Qualitätsstreben an dem früheren Renommee dieses Wiltinger Traditionsgutes anzuknüpfen. Im Mittelpunkt der Qualitätsphilosophie von Van Volxem stehen aufwändige weinbauliche Maßnahmen, die von der naturnahen, organischen Bodenbewirtschaftung bis zur akkurat von Hand erfolgenden Laubarbeit reichen. Um sehr reife, hoch aromatische Früchte zu ernten, wird die Ertragsmenge mit vielfältigen Maßnahmen wie der Grünen Lese/Traubenteilung u.a. auf durchschnittlich etwa 40 hl/ha beschränkt. Die Neu- bzw. Nachpflanzung von Reben erfolgte seit 2001 ausschließlich qualitätsorientiert mit überwiegend wurzelechten Selektionsreben (sélection massale). Ziel des sehr handwerklichen Ausbaus der Weine ist die Bewahrung der Charakteristik einer jeden Weinbergslage. Die in der Regel bewusst erst spät im Oktober beginnende Ernte der physiologisch vollreifen Trauben erfolgt in bis zu drei Durchgängen selektiv und ausschließlich per Hand. Nach einer sorgfältigen Entrappung, kurzen Mazeration und - teilweise mit modernen Korbkeltern erfolgenden - schonenden Pressung der Beeren werden die Moste vorwiegend in traditionellen Holzfässern sehr langsam spontan vergoren. Um die individuelle Stilistik der verschiedenen Terroirs zu bewahren und die seidige Textur der Weine nicht zu zerstören, werden dabei keinerlei Reinzuchthefen verwendet. Die extrem sorgfältige Selektion von Hand und die sehr schonende Verarbeitung der Trauben ermöglichen zugleich den völligen Verzicht auf moderne önologische Verfahren sowie die Verwendung jeglicher chemischer Weinbehandlungsmittel, Schönungsmittel u.a. Auch auf die Chaptalisierung (Anreicherung mit Zucker) der Moste wird konsequent verzichtet. Das Ergebnis sind sehr verträgliche, im Alkoholgehalt moderate, mineralisch finessenreiche Weine mit einer opulenten Rieslingfrucht – animierende Naturweine mit einem eindeutigen Lagenprofil und großen Reifepotential – Weine im Stil der berühmten Saarweine um 1900. Mit Ausnahme der edelsüßen Spezialitäten liegen sämtliche Weine im geschmacklich trockenen Bereich, was sie als Begleiter aromatischer Gerichte prädestiniert. Da dank niedrigster Erträge und später Lese ausschließlich Spät- und Auslesemostgewichte erzielt werden, wird bei diesen Weinen, wie in der Zeit um 1900, auf Prädikatsangaben verzichtet. Van Volxem-Weine mit dem Zusatz „Kabinett“, „Spätlese“ oder „Auslese“ sind immer frucht- bis edelsüß. Der Verkauf der Weine aus den fünf Grossen Lagen (Grand Cru/VDP. Grosse Lage®) erfolgt nicht vor September.